Fotos vom Brandenburger Tor 



Gesamtansicht, Westseite, 2000



Sonnen- untergang, 1999



Die Quadriga, aktuelles Foto
Das Brandenburger Tor ist ein bedeutendes nationales Denkmal und weltbekannt als Wahrzeichen Berlins. Aus einem anspruchslosen Stadttor in der Stadtmauer wurde 1788 mit der Errichtung des heutigen Bauwerks ein Symbol - zunächst für Berlin als "Athen des Nordens". Mit der Rückkehr der Quadriga 1815 aus Paris wurde das Bauwerk zum ersten Mal zum Nationaldenkmal. Nach der Spaltung der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Tor zum symbolbeladenen Monument. Seiner Öffnung ging die Wiedervereinigung Deutschlands voraus. Heute betreten die Staatsgäste Deutschlands die Hauptstadt Berlin wieder durch das Brandenburger Tor.
Der gegenwärtige Zustand des Brandenburger Tores entspricht freilich nicht dieser historisch gewachsenen Rolle. Es weist statische Schäden auf, es muss restauriert und nachhaltig konserviert werden. Voraussetzung für die Durchführung dieser Maßnahmen sind umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen und Dokumentationen, die nur von einem Baugerüst aus vorgenommen werden können. Eine entsprechend lange Standzeit der Gerüste ist deshalb nicht zu vermeiden. Gerechnet wird mit einer Dauer von maximal 16 Monaten.
Die Kosten einer sorgfältig vorbereiteten und durchgeführten Restaurierung auf höchstem konservatorischem und technologischem Niveau werden ca.10 Millionen DM betragen.
Eigentümer des Brandenburger Tores ist das Land Berlin. Die angespannte Haushaltslage des Landes erlaubt es aber mittelfristig nicht, eine aufwendige Restaurierung zu finanzieren.
Deshalb hat das Land Berlin - vertreten durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur - die Stiftung Denkmalschutz Berlin beauftragt, die Aufgaben eines Bauherrn zweckgebunden und befristet wahrzunehmen. Die Stiftung übernimmt somit die Finanzierung der Sanierung des Brandenburger Tores. Voraussetzung dafür ist, dass die Einhausung des Baugerüstes in angemessener Größe für den Sponsor zur Verfügung steht. Dabei wird darauf geachtet werden, dass die Würde dieses nationalen Denkmals nicht beschädigt wird und das Tor während der Bauzeit nicht aus dem öffentlichen Erscheinungsbild verschwindet. Dieses Ziel wird dadurch erreicht, dass das Bauwerk auf der Einhausung abgebildet wird. Dadurch werden auch Umfang und Wirkung der Werbeflächen deutlich eingeschränkt.

Das Brandenburger Tor wurde zuletzt 1990-1991 restauriert. Nach zehn Jahren ist eine erneute Sanierung des Tores aus folgenden Gründen unerlässlich:

1. Statische Sicherung des Bauwerks.
Das Brandenburger Tor weist an unterschiedlichen Stellen Risse auf, ohne dass seine Standsicherheit gefährdet wäre.
Dieses Schadensbild geht auf unterschiedliche Ursachen zurück und wird dadurch befördert, dass das ursprüngliche statische Konstruktionssystem des Architekten Langhans heutigen Anforderungen nicht standhält.
Es werden folgende Maßnahmen durchgeführt: oberhalb der Tordurchfahrten wird eine das Bauwerk aussteifende Konstruktion eingezogen, zweitens wird das durch Leitungsverlegungen gestörte Fundament wieder kraftschlüssig hergestellt und drittens werden die drei Bauteile Tor, Durchgangshalle und Torhäuser baulich entkoppelt.

2. Insbesondere auf der nach Westen gewandten Wetterseite ist eine erhebliche Schwärzung der Steinoberflächen festzustellen. Diese Schwärzungen bestehen aus Gipskrusten, die sich in einem komplizierten chemischen Prozess in Verbindung mit Staubniederschlägen gebildet haben und das Gesteinsgefüge angreifen.
Die Krusten müssen deshalb entfernt werden.

Anders als bei der Restaurierung von 1990-1991 stehen heute für solche Oberflächenreinigungen zwei moderne Verfahren zur Verfügung. Zum einen handelt es sich um eine Reinigung mit einem Nd:YAG-Laser, zum andern um eine Reinigung mit einem genau dosierbaren Niederdruckstrahlgerät, das mit einem auf die jeweilig notwendige Reinigungsstufe genau abstimmbaren Strahlgut arbeitet.

1990-1991 musste noch nach damaligen Stand der Technologie mit Wasser gereinigt werden.

3. Generell zu überprüfen ist auch das Fugenbild von Tor und Torhäusern, weil über die Fugen der häufigen Flickstellen im Naturstein, und deren nicht immer sachgerechte Ausführung, Wasser in das Gestein eindringt und Schäden auslöst.
Eine Entscheidung über den Einsatz solcher schadensverursachender Ausbesserungen ist jeweils im Einzelfall zu treffen.

4. Als Schadensquelle ist der Staubniederschlag von Bedeutung, der auf absehbare Zeit nicht ausgeschlossen werden kann. Der Staubniederschlag bildet möglicherweise auch die Ursache für die Ansiedlung von Mikroorganismen im Gesteinsgefüge. Nach dem derzeitigen Stand der Kenntnis kann nicht ausgeschlossen werden, dass von den Mikroorganismen ebenfalls Schädigungen ausgehen können.

5. Genaueren Untersuchungen muss vorbehalten bleiben, die anzuwendenden Arten einer Konservierung zu bestimmen. Die von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung durchgeführten Messungen haben nachgewiesen, dass die Belastung des Natursteins durch Schwefeldioxyd als wesentliche Schadensursache vernachlässigt werden kann.

Ziel der Restaurierung ist es, alle erkannten Schadensquellen zu beseitigen und das Nationaldenkmal in einen Normalzustand zu versetzen, auf dessen Grundlage künftig regelmäßige Pflege- und Kontrollmaßnahmen durchgeführt werden. Dazu gehört vor allem, den Staubniederschlag jeweils zu beseitigen. Es kann davon ausgegangen werden, dass nach Durchführung der statischen Maßnahmen das Brandenburger Tor auf absehbare Zeit auch bautechnisch gesichert ist.

CARO Restaurierung und Technologie GmbH
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